Derzeit bereite ich mich auf meine erste Mitteldistanz vor. Es sind nur noch gut zwei Wochen, dann soll es nach Möglichkeit rundgehen. Der Weg dorthin verlief in großen Teilen so, wie die deutschen Autobahnen - streckenweise „okay“. Ursprünglich war die Mitteldistanz eine Schnapsidee im Januar. Im März verletzte ich mich bei einem Testrennen, sodass ich sieben Wochen pausieren musste, die Reha durchlief, letztlich nur bedingt Fahrt aufnehmen konnte. Damit war die Saison der 2. Triathlon Bundesliga gelaufen, jedoch ohne mich. Die Prioritäten verschoben sich nach und nach - meine erste Mitteldistanz, soll also das erste und zugleich letzte große Happening werden.

Wie genau sich mein Training verändert hat, kann ich gar nicht so genau sagen. Natürlich trainiere ich etwas mehr. Das kommt primär dem Radfahren und Laufen zu Gute, wobei das Schwimmen etwas vernachlässigt wird. Am Ende ist es nebensächlich, ob ich 20sek früher oder später das Wasser verlasse, viel wichtiger war / ist es, die Radform zu heben und im Laufen eine zu bekommen.

An dieser Stelle, zeige ich einmal vier exemplarische Trainingstage. Vom Ruhetag über wirklich belastende Tage ist alles dabei.

Montag: ein klassischer Ruhetag, folgt auf einen längeren Block bestehend aus zwei bis drei Wochen durchgängigem Training. Gegebenenfalls waren die Vortage ziemlich intensiv und voluminös, auch dann ist ein Ruhetag „sinnvoll“ (Zusammenspiel Coach & Athlet).

Ein Entlastungstag besteht häufig aus einem lockeren schwimmen (3-5km) und Stabi (Core) (30-45min) Training. Womöglich kann man an solchen Tagen sich getrost auf das Rad schwingen und ein wenig durch die Gegend gondeln (30-45min).

Der klassische Trainingstag beginnt etwas strukturierter. Am Vorabend weiß man bereits, um wie viel Uhr man aufsteht, stellt ggf. einen Wecker, frühstückt zeitig und beginnt mit der ersten Trainingseinheit gut und gern vor 10 Uhr am Morgen. Beispielsweise drei Stunden Grundlagenfahrt mit dem Zeitfahrrad in Aeroposition, am Nachmittag ein lockerer Lauf über 60min, manchmal auch mit ein paar Abschnitten im DLintensiv- Bereich. Ebenfalls möglich, wäre ein Schwimmen am Abend an Stelle des Laufs. Von einer lockeren, bis über eine G2/ EB Einheit ist auch da alles möglich.

An Sams- und Sonntagen sind die Straßen verhältnismäßig leer. Diese Tage eignen sich gut, für intensive Radfahren, wo man sich primär auf seine Leistung konzentrieren kann, und nicht auf den Verkehr.

Diese intensiven, langen Tage verlangen einem ziemlich viel ab, deshalb wird der kommende Trainingstag am Vorabend kurz strukturiert, um stressfrei starten zu können. Zwei meiner letzten beiden Trainingstage.

Samstag: 7:25Uhr aufstehen, frühstücken, 9:50 Abfahrt mit dem Rad. 130min, davon 4x10min bei 325 Watt + 30min bei 255 Watt. Um 11 Uhr zu Hause angekommen, das Rad abgestellt, Laufschuhe an und einen kurzen Koppellauf über 20min im 3:59er Schnitt (min/km). Im Anschluss gibt es Mittagessen, einen Espresso, alltägliche Arbeit und schließlich zwei - drei Stunden später ins Schwimmbad - lockeres ausbaden über 3600m. Der Sonntag gestaltete sich umgekehrt. Gegen Mittag ein intensives Schwimmen gefolgt vom Mittagessen, einer kurzen Ruhephase, ehe es am Nachmittag für 60min aufs Rad mit 4x4min bei 315 Watt ging + einem Koppellauf über 24km im 4:24er Schnitt. Das schlaucht, zweifelsohne!

Insgesamt liest sich das wahrscheinlich so, als würde all das locker von der Hand gehen. Am Ende ist das nur das Endprodukt, welches über einen längeren Zeitraum geschaffen wird, auch hier ist das Ganze ein Prozess, dem man Zeit einräumen muss. Die letzten drei Wochen, war das Schwimmen eine Katastrophe. Nichts ging mehr. Lockere Grundlagenserien, die ich normalerweise im 1:25min/100m Bereich schwimme, waren ziemlich nah am Limit. Das Einzige was geholfen hat, war ruhig zu bleiben, sich gar nicht aus der Fassung bringen zu lassen und einfach weiterzumachen. Als erstes haben wir das Tempo komplett rausgenommen, am Land die Technik am Zugseil neu kalibriert und dann ins Wasser transferiert. Siehe da, es klappte.

Wir verbringen den größten Teil unserer Freizeit mit dem Sport, gerade deshalb ist die Bekleidung ein elementarer Bestandteil unseres täglichen Trainings bei Wind und Wetter. Für mich ist die Bekleidung von Pippo nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch ein Teil meines Denkens. Slogans wie: „Redefine your limits“, sind fester Bestandteil meines, Achtung abgekultetes Wort,„Mindsets“.

Klamotten in denen man sich heimisch fühlt und diese gern trägt, lassen die ein oder andere schwere Minute vorübergehen. Insgesamt sind Sachen, die man geil findet, ein riesiger Benefit auf motivatonaler Ebene. Manchmal hat man, verständlicherweise, einfach keine Lust auf eine Grundlagenfahrt, über vier Stunden, dennoch ist es für meine Begriffe sehr wertvoll, wenn es etwas gibt, was Dich über deinen Schatten springen lässt - und sei es nur eine neue Radhose.

 

Autor: Max Lou Kerth

September 06, 2022 — Peter Noelke - Damms